Kleine Wanderung durchs Himmelmoor bei Quickborn

Nur eine halbe Autofahrtstunde entfernt von Hamburg, findet man das Himmelmoor. Dort kann man nicht nur eine Menge über Flora und Fauna lernen, sondern vor allem ganz prima wandern gehen. Kommt, ich nehme euch mal mit.

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Beeindruckende Tristesse © Elbgängerin

Ursprünglich war das Himmelmoor mal 600 Hektar groß – und damit das größte Hochmoor in Schleswig-Holstein. Die Vergangenheitsform ist hier mehr als angebracht, denn natürlich wurde auch in diesem Moor fleißig und naturausbeutend Torf gestochen. 1919 gab es sogar einen Vertrag, der besagte, dass solange abgebaut werden sollte, bis das Moor eben verschwunden ist.

Naturhorror pur! Das haben zum Glück auch irgendwann die Menschen erkannt. Deswegen sollte der Torfabbau im Jahr 2020 beendet und das Himmelmoor wieder renaturiert werden. Tatsächlich wird aber bereits seit 2018 kein Torf mehr gestochen bzw. gebaggert. Die großen Abbauflächen sieht man natürlich noch, auch wenn die meisten Abschnitte schon mit Wasser gefüllt wurden.

Traumhaft schönes Himmelmoor

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Birken prägen die Flora im Himmelmoor ©Elbgängerin

An einigen Stellen kann man bereits renaturalisiertes Moor zwischen den zahlreichen Birken, die gepflanzt wurden, sehen. Wunderschön! Auch die Fauna soll ganz bezaubernd sein. Im Januar sieht und hört man allerdings nicht ganz so viel. Verständlicherweise. Wir sind einem Buntspecht begegnet. Das war‘s dann schon.

Wer jetzt übrigens denkt, dass es doch gefährlich sein muss, einfach so durch ein Moor zu latschen … nur keine Panik! Es gibt schließlich zwei Rundwanderwege, die wirklich sicher sind. Und informativ, denn es gibt immer wieder Infoschilder zu entdecken, die einem das Himmelmoor und dessen Geschichte näherbringen. Man sollte nur festes Schuhwerk anhaben. Gerade wenn es die Tage zuvor geregnet hat, können einige Teilstücke echt matschig sein. Ich schreibe da aus Erfahrung. 😉

Immer schön den Schienen der Torfbahn folgen

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An den Schienen der Torfbahn ©Elbgängerin

Während der eine Wanderweg fast durchgängig neben den Schienen der Torfbahn verläuft, windet sich der andere als Reitweg rund um das Himmelmoor. Da beide Wege immer mal wieder aufeinandertreffen, kann man sie prima kombinieren. Wir haben das so gemacht. Beide Wege haben ihre eigenen Reize. Es ist einfach wunderschön, durch die triste Moorlandschaft zu wandern und sich von einem der zahlreichen Aussichtspunkte die Gegend genauer anzuschauen. Es ist aber auch mal ganz erholsam, ein wenig Wald neben sich zu haben. Die Abwechslung war für unsere zehn Kilometer jedenfalls perfekt.

Was mir persönlich aber am besten gefallen hat: die Ruhe! Wir sind extrem wenig anderen Menschen begegnet, was wahrscheinlich am Wetter gelegen hat. Aber auch sonst … keine Motorengeräusche, kein Großstadtlärm. Man hört nur die Vögel zwitschern und das eigene Blut in den Ohren rauschen. Herrlich! Falls ihr übrigens im Sommer durchs Himmelmoor wandern wollt, vergesst bitte nicht das Mückenspray. Ohne Insektenschutz werdet ihr noch tagelang etwas von dem Ausflug haben. 😉

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Hier ist die Renaturalisierung schon weiter fortgeschritten ©Elbgängerin

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. nordwanderin sagt:

    Total schöne Fotos!!
    Im Himmelmoor war ich auch voriges Jahr wandern. Aber ich habe es nicht geschafft, die Rundwanderung zu machen, da ich schlicht den Weg nicht gefunden hab 😅 Da hattest Du mehr Erfolg. Trotzdem fand ich es richtig schön und bin einfach halb ums Moor und dann wieder zurück gewandert.

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    1. Dankeschön! Inzwischen ist der Rundwanderweg recht gut gekennzeichnet. Vielleicht wagst du noch einen Versuch?

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      1. nordwanderin sagt:

        So, nun ist es passiert: ich hab dem Himmelmoor noch eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht 🙂 Danke nochmal für den Tipp!

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