Live-Aktion: René Scheers neues Fischer-Stencil fürs Altonaer Museum

Altona hat einen neuen Fischer! Im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ sprayte der Hamburger Künstler René Scheer ein neues Stencil an die Plakatwand des Altonaer Museums. Mein geliebter Elbläufer und ich waren vor Ort und haben uns die Aktion von Anfang bis Ende angeschaut. Ich bin noch immer tief beeindruckt vom gestrigen Abend, versuche jetzt aber mal, meine Begeisterung ein wenig in Worte zu fassen. Und in Bilder.

Nasse Straßen verkünden es: das Wetter war nicht optimal. René lässt sich davon aber nicht beeindrucken und nimmt erst einmal sorgfältig Maß.
Oh je, das alte Fischer-Stencil bekommt die ersten Markierungen. Das Herz wird mir schon ein wenig schwer, weil ich das Motiv so liebe.
Und los geht’s!
Der alte Fischer ist Geschichte. Jetzt wäre dann mal alles bereit für den neuen.
Der erste Layer wird ausgerollt. Insgesamt wird das Stencil aus vier Lagen bestehen – ein Layer pro Farbe.
Die erste Schablone wird an der Wand angebracht. Frickelarbeit, die Konzentration verlangt. Da darf jetzt nichts verrutschen, damit das Bild so wird, wie geplant.
Oh nein! Ein Regenschauer! Jetzt wird es mal kurz hektisch, denn die dünne Schablone muss mit Decken geschützt werden, damit die Regentropfen es nicht aufweichen.
Zum Glück hört es nach ein paar Minuten auf zu regnen. René Scheer kann mit der ersten Farbe loslegen.
Guckt euch mal die Schablonendetails an! Ich bin echt beeindruckt, wie filigran René arbeitet.
So, die erste Lage ist fertig. Die Schablone kann dann mal runter.
Die großen Flächen füllt René einfach mal locker einfach so. Jeder Sprühstoß sitzt. Und schnell ist er auch noch. Profi halt. 😉 Falls ihr euch übrigens wundert, warum die beiden Kreuze an der Wand geblieben sind: das sind die Fixpunkte für die anderen Schablonen. Damit die Lagen perfekt übereinander passen. Ein einfacher, aber sehr effektiver Kniff.
Und schon geht’s mit der zweiten Lage weiter. Aufgrund der Motivgröße besteht jede Schablone aus drei Teilen, die erst direkt an der Wand zusammengesetzt werden.
Höchste Konzentration. Und immer schön darauf achten, dass der Atemschutz sitzt.
Das Wetter war wirklich nicht so prickelnd. Immer mal wieder tröpfelte es leicht. Hamburg-Style halt. 😉
Und fertig ist die zweite Lage. Echt klasse, wieviel man vom Bild plötzlich schon erkennen kann.
René in Aktion beim dritten Layer.
Inzwischen ist auch Philipp Reiss, von dem das Originalfoto vom Elbfischer Buckow stammt, am Ort des Geschehens eingetroffen – und knipst René fleißig beim sprayen.
Die dritte Lage ist dann mal fertig. 🙂 Für mich sieht das schon nach einem verdammt tollen Bild aus.
René kommt mit dem finalen vierten Layer. Sind die ganzen Details nicht der absolute Hammer?
Endspurt. Inzwischen ist es draußen zappenduster. Aber zum Glück wird die Plakatwand ja beleuchtet.
Noch einmal höchste Konzentration. Ich glaube, René hat gar nicht mitbekommen, wie kalt es war. 😉
Die letzten Sprühstöße.

 

Fertig. Renés Blick spricht Bände. Meiner Meinung nach kann auf sein Bild wirklich verdammt stolz sein.
Darf ich vorstellen: der neue Fischer für Altona.

Die Aktion hat insgesamt knapp fünf Stunden gedauert. Und ja, bei den Wetterbedingungen war es teilweise echt ungemütlich. Nicht, dass René Scheer viel davon mitbekommen hätte. 😉 Der Mann war die meiste Zeit hoch konzentriert. Und trotzdem hatte er immer wieder ein Lächeln oder ein freundliches Wort für die Helfer und Zuschauer übrig. Als die dritte Schablone hing, hat er mich sogar gefragt, ob ich auch mal sprühen will. Als bekennende Grobmotorikerin habe vehement abgelehnt. Schließlich wollte ich ja berichten, wie ein Kunstwerk entsteht – und nicht darüber bloggen,  wie ich es versaut habe. 😉

An dieser Stelle auch noch mal ein fettes Danke an meinen geliebten Elbläufer, der mich von meinem Leid als Fotografielegasthenikerin erlöst und all die schönen Bilder für diesen Beitrag gemacht hat. Wenn ihr mehr zu der Sprühaktion erfahren möchtet, dann stöbert doch einfach ein wenig in meinem Vorbericht. Oder noch besser: besucht mal die Facebook-Seite von René Scheer. Oder guckt euch seine Website an. Ich werde mich da auch noch mal ausführlich umsehen, denn die Live-Aktion hat mich gestern echt geflasht. Danke, René!

 

9 Kommentare Gib deinen ab

  1. ellen sagt:

    Wunderschöne Gestaltung, ein super Fischer-Stencil…gefällt mir außerordentlich gut.
    LG
    Ellen

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    1. Elbgängerin sagt:

      Ich bin auch noch voll begeistert. Zum Glück wohne ich nur ein paar Minuten entfernt. Da weiß ich jetzt schon, dass ich das Stencil häufig besuchen werde. 😄

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  2. Stiftung Historische Museen Hamburg sagt:

    Liebe Nicole,
    herzlichen Dank für den tollen und wunderbar bebilderten Blogbeitrag über Rene und seine Aktion am Altonaer Museum! Renes Einsatz bei den Wetterbedingen war wirklich unermüdlich. Darum auch ein ganz großes Danke an Rene!
    Wir sind begeistert von dem neuen XXL-Stencil an unserer Plakatwand!
    Viele Grüße
    Wera
    (Online-Kommunikation, Historische Museen Hamburg)

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    1. Elbgängerin sagt:

      Liebe Wera,
      danke für das nette Feedback! Es war wirklich sehr spannend, Rene zuzuschauen. Vor allem, weil er sich vom Wetter ja mal so gar nicht hat beeindrucken lassen. Profi halt. 🙂 Danke, dass ihr diese tolle Aktion möglich gemacht habt.
      Und hey, ihr habt in euren Museen ja auch immer wieder interessante Veranstaltungen. Ich habe mich eben schon für eure Newsletter angemeldet, damit ich nichts verpasse. Vielleicht liest man sich hier dann ja wieder. 😉
      Herzlich
      Nicole

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  3. Photo-Art by ThomasWoischnig sagt:

    Super Serie Dankeschön für das teilhaben

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